Freiburger Friedenswochen 2014

Grenzen schliessen für Waffen

Grenzen öffnen für Menschen auf der Flucht

2014, einhundert Jahre nach Beginn von Weltkrieg eins 1914 und 75 Jahre nach Beginn von Weltkrieg zwei 1939, der mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen ausgelöst wurde, ist wieder Krieg in Europa. Die Ukraine ist der neue Schauplatz. Die Großmächte haben wieder Partei ergriffen, der Westen auf der einen, Russland auf der anderen Seite. Der Versuch zur fortgesetzten NATO- und EU-Erweiterung nach Osten hat im Lande geteiltes Echo gefunden. Demonstrationen führten zum Sturz der Regierung und in einen Bürgerkrieg. Dem Lande droht die Spaltung auf Dauer. Die offene Parteinahme der Großmächte kann zu einem weit größeren Krieg führen.

Aber auch vor Europas Haustür, in Syrien, Irak und Libyen herrscht seit Jahren Krieg, in den sich ausländische Mächte engagiert haben. Zur Zeit sind islamische Dschihadisten auf dem Vormarsch in Syrien und im Irak und sollen nun mit Waffenhilfe aus Europa und den USA gestoppt werden. Der Nahe Osten ist schon seit Jahren Empfänger von Waffen aus Europa und den USA. Die neuen Waffen heizen das Kriegsgeschehen weiter an.

Die Kriege in Nahost und der neue Krieg in der Ukraine haben gewaltig anwachsende Flüchtlingsströme zur Folge. Über 50 Millionen bewegen sich in den Kriegs- und Krisengebieten, Hunderttausende suchen Zuflucht in den EU-Staaten, die weder untereinander noch gegenüber den Flüchtlingen ausreichend Hilfsbereitschaft walten lassen.

Die Friedensbewegung fordert zusammen mit zahlreichen Menschenrechtsorganisationen:

Stoppt den Waffenexport, schließt die Grenzen für Waffen, öffnet die Grenzen für Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror, leistet humanitäre Hilfe in all den Krisen- und Konfliktgebieten.

Programm-Flugblatt zum Ausdrucken  ·   für den Bildschirm   ·   Plakat


Veranstaltungen:

Montag, 10.11.2014

Flüchtlingsdramen in Nahost

Vortrag und Diskussion mit Clemens Ronnefeldt, Internationaler Versöhnungsbund, deutscher Zweig

19.00 h, 19.00 h, Alte Universität, Hörsaal 1

Seit 3 Jahren tobt in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg mit bereits mehr als 200.000 Toten und gewaltigen Zerstörungen in den Städten. Die bewaffnete Opposition gegen das Assad-Regime wird mittlerweile von Dschihadistenmilizen, vor allem dem IS beherrscht. Der IS ist seit Wochen von Syrien aus im Irak im Vormarsch. Hunderttausende Jesiden, Christen und Schiiten sind in dem Lande auf der Flucht. Die US-Luft-waffe unterstützt den bewaffneten Widerstand gegen den IS von Kurden und Irakern. Die USA und die EU, auch Deutschland, liefern noch mehr Waffen in das Kriegsgebiet als bisher. Hunderttausende Flüchtlinge versuchen sich über das Mittelmeer nach Europa zu retten mit hohen Opferzahlen. Große Flüchtlingsströme in Nahost gibt es seit Jahrzehnten, angefangen mit den Palästinensern, von Israel vertrieben nach Jordanien und in den Libanon. Immer neue Kriege, wie der in diesem Jahr im Gaza-Streifen, verschärfen die Vertreibungen. Der Flüchtlingsdruck auf Europa wächst.

Veranstalter:
Freiburger Friedensforum,
Evangelische Studierendengemeinde (ESG),
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK),
Studierendenvertretung der Universität Freiburg


Donnerstag, 13.11.2014

Ausgegrenzt, ausgelagert und ausgeliefert – Lebensbedingungen von asylsuchenden Frauen in Deutschland

Vortrag und Diskussion mit ‚Women in Exile & Friends‘

19.00 h, Alte Universität, Hörsaal 1

Herum geschoben durch ganz Europa, untergebracht in Sammelunterkünften oft weit weg von jeder Infrastruktur, Gutscheine, Arbeitsverbote, ein alltäglicher Kampf um ausreichende medizinische Versorgung, die ständige Angst vor Abschiebung… und allgegenwärtiger Sexismus, wie ihn jede Frau erlebt, noch dazu…
Flüchtlingsfrauen erleben alltäglich, dass sie sich als Asylsuchende in Deutschland nicht sicher fühlen können. Im Sommer 2014 reisten ‚Women in Exile & Friends‘ mit einer schwimmenden Demonstration auf Flößen von Nürnberg bis Berlin, um eine Verbesserung der Lebensbedingungen von asylsuchenden Frauen in Deutschland einzufordern. Dabei entstand in Gesprächen und zahlreichen Lagerbesuchen eine Dokumentation der Situation von Flüchtlingsfrauen in Deutschland.

Wir berichten über die Ergebnisse dieser Tour und wollen mit Ihnen/Euch darüber diskutieren.

‚Women in Exile and Friends‘ ist eine feministische Gruppe aus Berlin und Brandenburg, die 2011 von der Flüchtlingsfrauenselbstorganisation ‚Women in Exile‘ gegründet wurde.
Mehr über uns: http://women-in-exile.net/
Mehr über die Aktionstour quer durch Deutschland: http://www.refugee-women-tour.net/

Veranstalter:
Freiburger Friedensforum,
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK),
Studierendenvertretung der Universität Freiburg


Montag, 17.11.2014

Krieg in der Ukraine – Militäraktionen und Waffenhilfe von außen

Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach, freier Journalist, Genf

19.00 h, Alte Universität, Hörsaal 1

Seit vielen Jahren streben EU und NATO die Osterweiterung ihrer politischen Herrschaft an. Nach der Einbeziehung Polens, Tschechiens, Ungarns, des Balkans und der baltischen Länder stehen seit langem auch Georgien, Moldavien und die Ukraine auf der Agenda. In der Ukraine hat das zur Spaltung des Landes geführt und zum Sturz der Regierung. Demonstrationen pro und contra Westanschluss eskalierten zum Bürgerkrieg, durch einseitige Parteinahme des Westens und Russlands dann zu neuen internationalen Spannungen mit Wirtschaftssanktionen, Militäraktionen und Waffenhilfe. Der Krieg hat viele tausend Menschen in die Flucht getrieben. Auch neben Waffenstill-standsverhandlungen läuft der internationale Wirtschaftskrieg weiter. Er wird besonders von den USA angeheizt, die aus langfristig strategischen Grünen jede Kooperation zwischen EU-Ländern und Russland verhindern wollen.

Veranstalter:
Freiburger Friedensforum,
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen – (DFG-VK),
Studierendenvertretung der Universität Freiburg


Mittwoch, 19.11.2014

Deutsche Kriegswaffen für Kurden –
wie Bundeskanzlerin Angela Merkel Grundgesetz und Völkerrecht bricht
und damit einen folgenschweren Präzedenzfall schafft

Vortrag und Diskussion mit Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Buchautor, zuletzt »Schwarzbuch Waffenhandel«.
2013 »Aachener Friedenspreis«.

19.00 h, Alte Universität, Hörsaal 2004

Die Bundeskanzlerin und vier Minister von CDU/CSU und SPD haben, ohne Einbeziehung
der gesamten Regierung und des Bundes-
sicherheitsrates, im August 2014 entschieden, umfangreiche Waffenbestände der Bundeswehr
in das Bürgerkriegsland Irak zu liefern. Der Deutsche Bundestag hat in seiner symbolischen Sondersitzung am 1. September 2014 mit den Stimmen der Regierungskoalition diesem Beschluss zugestimmt. Die Entscheidung von Kanzlerin und einigen Ministern ist politisch fundamental falsch, grundgesetz- und völkerrechtswidrig. Sie trägt
zur Gewalteskalation im Pulverfass Irak bei.
Durch den Einsatz deutscher Waffen werden auf Jahrzehnte hinaus im Nahen und Mittleren Osten weitere Menschenrechtsverletzungen ausgelöst. Deutschland wird damit auch zur Kriegspartei im Irak. Jürgen Grässlin zeigt in seinem Vortrag die Hintergründe und Ziele der Neuausrichtung der deutschen Außen- und Militärpolitik auf.

Veranstalter:
Freiburger Friedensforum, RüstungsInformationsBüro RIB e.V.
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Ortsgruppe Freiburg,
Studierendenvertretung der Universität Freiburg

You're at the bottom!