Am deutschen Wesen soll die Welt genesen……?

Lange Zeit wollte die deutsche Öffentlichkeit nichts von den Verbrechen der Deutschen Wehrmacht wissen. Erst 40 Jahre nach ihren Menschenrechtsverbrechen konnten in den 80er Jahren in einer vielbeachteten Ausstellung die Beweise nicht länger geleugnet werden.

Die Bundeswehr ist 1956 durch die alten Wehrmachtsgeneräle wieder gegründet worden – als Bestandteil des Kalten Kriegs mit dem erklärten Feind „Sowjetunion“.

Die Bundeswehr – die „Schule der Nation“?! „Bürger in Uniform“….
Die Zeiten haben sich ein wenig geändert, die Ziele sind jetzt mit dem Weißbuch 2006 deutlicher definiert worden:

„Energiefragen werden künftig für die globale Sicherheit eine immer wichtigere Rolle spielen. Die steigende Importabhängigkeit Deutschlands und Europas von fossilen Energieträgern erfordert eine Intensivierung des Dialogs und der Kooperation zwischen Förderï·“, Transitï·“ und Verbraucherländern unter Einbeziehung der Wirtschaft.“
Was nicht darunter fällt, taucht in folgender Rubrik auf:
„globale Herausforderungen, vor allem Bedrohung durch den internationalen Terrorismus und Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen“.

Die offiziellen Vertreter der Republik zeigten sich diese Woche empört, dass ihr Ansehen durch sechs „Hohlköpfe“ im Jahr 2003 in Afghanistan beschmutzt worden sei. Inzwischen tauchen auch Bilder von 2004 auf. Morgen werden wir mit Bildern aus diesem Jahr konfrontiert werden können.
Alles ein „Einzelfall“ (Schneiderhan), der selbstverständlich verurteilt werde – doch zugleich erklärt die oberste Einsatzbehörde, man brauche wieder „archaische Kämpfer“ (Jung) und den modernen High-Tech-Soldaten.

Diese „Hohlköpfe“ gehören zu einer „Elitetruppe“; „Gebirgsjäger sind in Mittenwald wie auch an den Standorten Schneeberg im Erzgebirge, Füssen, Bad Reichenhall und Berchtesgaden stationiert. Sie waren für zahlreiche Massaker im Zweiten Weltkrieg verantwortlich. Allein in Griechenland, das fast vier Jahre von faschistischen Truppen besetzt war, wurde nachweislich über ein Dutzend der insgesamt 66 Massaker von den Gebirgsjägern verübt.
Heute zählen die Einheiten der Gebirgsjäger zu den Elitetruppen der Bundeswehr, die seit Mitte der neunziger Jahre an Einsätzen der Sfor und Kfor im früheren Jugoslawien und der Isaf in Afghanistan beteiligt sind. Ihre Verbindungen zu den Traditionsgemeinschaften sind im Vergleich zu anderen Truppengattungen der Bundeswehr besonders ausgeprägt.“ (aus dem Protest gegen das Veteranentreffen Pfingsten 2004)

Die Sorge um das Ansehen Deutschlands im Ausland treibt diese „Abscheu“ und „Empörung“ um, dem Umstand, die „Weissbuch“-Interessen besser realisieren zu können, sind solche Bilder natürlich nicht förderlich.
Das geheuchelte Entsetzen in den politischen Etagen dieser Republik vergisst eins: dass die Elitetruppen zum Töten ausgebildet werden, dass Folter und Schiessen zu ihren Mitteln gehört, dass Abu Graib und Guantanamo keine amerikanische Besonderheit sind, usw.
Zum Kämpfen gehören Feindbilder, sonst macht dieser Kampf keinen Sinn.

Jede und jeder (auch Soldat) hat die Möglichkeit und Verantwortung, hierzu jederzeit NEIN zu sagen.
Aber die deutsche Seite befindet sich bereits mitten im Krieg!

Ende Okt. 2006 – Freiburger Friedensforum, Stühlinger Str. 7, 79106 Freiburg

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