Ostermarsch 2021 in Müllheim

Ostermarsch_Müllheim_2021

Auch im südbadischen Müllheim fand gestern Ostermontag, wie jedes Jahr,
der Ostermarsch statt, an dem sich schätzungsweise annähernd 200
Menschen beteiligt haben. Der Ostermarsch stand unter dem Motto
:“Entschieden für Frieden und gegen rechte Hetze“, beginnend mit einer
Auftaktkundbebung vor der Robert Schumann Kaserne, Sitz der Deutsch
Französischen Brigade. Dort haben Ulrich Rodewald vom Friedensrat
Müllheim und eine Vertreterin des DGB Abrüstung statt Aufrüstung
gefordert und die 2% Forderung der Nato für Aufrüstung und
Vorbereitungen für den Einsatz von Atomwaffen aus Büchel verurteilt. Der
anschließende Ostermarsch durch die Stadt endete auf dem Markplatz mit
einer Abschlusskundgebung, die von einer Roma Kapelle umrahmt wurde. Uta
Pfefferle vom Freiburger Friedensforum forderte in ihrer Rede den
Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag und warb für die
Städteinitiative Mayors for Peace. Ann Katrin Vetter vom Friedensrat
Müllheim skizierte u. a. die Lage der Flüchtlinge und die Gefahr durch
Rechtsextremismus und u. a. in den KSK Calw.

Fotos: Max Heinke

Atomwaffenverbotsvertrag am 22.1.2021 rechtskräftig! Deutschland muss beitreten!

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Aktion auf dem Rathausplatz in Freiburg am Freitag, 22.1. um 15:30h

Pressebericht: Freiburger Friedensforum & DFG-VK

Friedensgruppen fordern Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch Deutschland.

Freiburger Friedensgruppen haben am 22.Januar 2021 nach vielen Rückschlägen einen kleinen Grund zum Feiern. Denn an diesem Tag tritt der UNO-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen in Kraft.

Das Freiburger Friedensforum sieht in dem Vertrag einen Meilenstein auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt. Der Vertrag verbietet allen unterzeichnenden Staaten Atomwaffen zu testen, zu entwickeln, zu produzieren und zu besitzen. Außerdem sind die Weitergabe, die Lagerung und der Einsatz sowie die Drohung des Einsatzes verboten.

Für diesen Vertrag hatte die Friedensbewegung jahrelang gekämpft, allen voran die Organisation ICAN, die für ihr Engagement 2017 den Friedensnobelpreis erhielt.

Aber auch die Stadt Freiburg hatte sich für diesen Vertrag eingesetzt. Am 19.April 2019 unterzeichnete der neue Oberbürgermeister Martin Horn den „Internationalen Städteappell“ für das Verbot von Atomwaffen. Darin hieß es:

Unsere Stadt/unsere Gemeinde ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“

Deutschland hat sich bisher geweigert dem Vertrag beizutreten. Uta Pfefferle als Sprecherin vom Freiburger Friedensforum erklärte hierzu:

Das ist für ein Land, das zwei Weltkriege zu verantworten hat, äußerst traurig und beschämend.  Es ist aber auch hochgefährlich. Denn solange es Atomwaffen gibt und US- Atomwaffen und die Kommando-Zentralen EUCOM und AFRICOM im süddeutschem Raum stationiert sind, solange sind diese Orte selbst vorrangige Ziele von Atomwaffen oder Terroranschlägen. Zudem will Deutschland neue Trägerflugzeuge anschaffen, mit denen Bundeswehr-Soldaten im Ernstfall dann US-Atombomben auf Städteziele einsetzen sollen“.

Die Freiburger Friedensgruppen haben die Stadt und Martin Horn als Mayor for Peace gebeten, diesen Vertrag u.a. durch eine Beflaggung zu würdigen und weiterhin den Beitritt zu diesem Vertrag aktiv einzufordern.

Freiburger Friedensforum, fff@fffr.de

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK ) freiburg@dfg-vk

Mahnwache für Julian Assange am 11.12.2020

     

Freiburger Friedenswochen 2020

https://www.rib-ev.de/2020/10/29/die-freiburger-friedenswochen-stehen-bevor/

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden die Veranstaltungen online stattfinden. Anmelden kann man sich per E-Mail an friedenswoche@rib-ev.de mit dem Namen der Referent*innen. Der Link für die Konferenz wird dann vor Beginn der Veranstaltung einzeln gesendet.

Am Dienstag den 17.November der Vortrag „100 Sekunden bis Mitternacht“ und Q&A mit Philipp Jennings 19 Uhr

Der Vortrag wird in Englisch gehalten mit deutscher Übersetzung.
Philipp J. Jennings ist Co-Präsident des IPB, des Internationalen Friedensbüros, das sich seit 1891 für den Frieden engagiert. Der kürzlich verstorbene legendäre US-Bürgerrechtler John Lewis hat einmal gesagt: „Wenn du etwas siehst, das nicht richtig oder fair ist oder einfach, musst du etwas sagen, du musst etwas tun. Du musst in Schwierigkeiten kommen, gute Probleme, notwendige Probleme.“ Im Januar dieses Jahres veröffentlichten die Atomwissenschaftler der USA die Weltuntergangsuhr 2020. Es war die nächste Mitternacht, seit die erste Weltuntergangsuhr 1947 veröffentlicht wurde. Die covid19-Pandemie, die sich verschlechternde Klimakrise, die wirtschaftliche Ungleichheit, die Erniedrigung der Menschenrechte, die massive Zunahme der globalen Militärausgaben, kollabierende Rüstungskontrollverträge, neue Investitionen in Atomwaffen, neue Szenarien für ihren praktischen Einsatz, neue Waffen auf dem Weg nach Europa haben die zweite Hand wahrscheinlich näher an Mitternacht getrieben. Philip Jennings ist der kürzlich gewählte Co-Präsident des ältesten Friedensbüros der Welt, das in der Friedenswoche darüber sprechen wird, warum wir „gute Probleme“ für Planet, Menschen und Frieden machen müssen.
Am Mittwoch den 18. November der Vortrag „Globale Kampagne zu Militärausgaben – Was wirklich zählt“
und Q&A mit Jordi Calvo Rufanges  19Uhr

Der Vortrag wird auf Spanisch gehalten und ins deutsche Übersetzt.Jordi Calvo Rufanges arbeitet im Centre Delas Barcelona.

Er wird darüber sprechen, wie Frieden, Krieg und Sicherheit auf ein liberales Paradigma reagieren, welches die Wahrscheinlichkeit, in den Krieg zu ziehen, erhöhen lässt. Zusätzlich wird er darüber sprechen wie Waffenhandel, Militärausgaben und die Finanzierung von Waffen und Rüstungsunternehmen die Welt unsicherer machen. Alternativen zu der liberalen Sicherheitspolitik und Militarisierung kommen von sozialen Bewegungen, welche jedoch Pazifismus und Abrüstung in ihre zentralen Werte mit aufnehmen müssen. Mehr Wissen gegen waffenverbreitung und Militarismus sind nötig und können uns als Möglichkeit dienen um eine Kultur des Friedens zu kreieren.

Am Mittwoch den 25. November der Vortrag „Kleinwaffen in Kinderhänden – deutsche Waffenexporte und schwere kinderrechtsverletzungen“ und Q&A mit Ralph Willinger 19Uhr
 
Der Vortrag wird auf deutsch gehalten.
Die Vereinten Nationen haben sechs schwere Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten definiert und dokumentieren diese jedes Jahr, darunter das Rekrutieren von Kindern als Soldaten, Tötung und Verstümmeln, sexuelle Gewalt und Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. Deutschland liefert in viele Konfliktländer, in denen inderrechte schwer verletzt werden, Kleinwaffen, Munition und andere Waffensysteme und trägt damit zum Leid der Kinder bei. Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte vom Kinderhilfswerk terre des hommes, stellt in seinem Vortrag Fakten und allbeispiele aus Lateinamerika, Afrika und Asien dar, berichtet von Kindersoldaten und Kindersoldatinnen, die er getroffen hat, und benennt die Verantwortung deutscher Rüstungsunternehmen.
Am Freitag den 27.November „Die Festung Europa: Abschottung um jeden Preis und ihre Folgen“ mit Beiträgen von Michaela Ruesse u.a. 19Uhr
Der Vortrag wird auf deutsch gehalten.
In der Flüchtlingspolitik hat sich die EU endgültig von ihren Werten verabschiedet. Menschenrechte und die Herrschaft des Rechts gelten noch innerhalb, an den Außengrenzen sind sie weitgehend abgeschafft und das Völkerrecht wird systematischgebrochen. Auf den griechischen Inseln werden zehntausende Geflüchtete in Lagern
festgehalten, in denen alle Grundsätze der Humanität nicht mehr gelten.
Im zentralen Mittelmeer arbeitet Frontex der sog. libyschen Küstenwache zu mit dem Ziel, alle, die die gefährliche Überfahrt in seeuntüchtigen Booten wagen sollten, wieder in die Folterlager zurück zu bringen. Staatliche Seenotrettung seitens der EU findet nur begrenzt oder nicht statt. Abschreckung ist das Prinzip und das Gesicht Europas nach außen geworden. Wir wollen Wege aufzeigen, wie humanitäre Grundsätze wieder Normalität werden können, und wie wir mit der Migration umgehen müssen.
Wir freuen uns auf eure Anmeldungen
RüstungsInformationsBüro und das Freiburger Friedensforum

VIDEO: Veranstaltung mit Andreas Zumach am 15.10.20

Schnitt:  Nur Vortrag von Andreas ohne Einleitung und Diskussion.
Dauer: ca 85 Minuten

Ihr findet das ganze unter dem u.a. Link, habe dazu einen Youtube-Kanal
DFG-VK Freiburg eingerichtet ( darüber kann in der Suchfunktion auch
gesucht werden )

https://www.youtube.com/watch?v=t8fiei3xJpE

PDF:Zumach20201015_dfgvk_ffr (1)

Einladung
Vortrag mit Andreas Zumach, Journalist und UN-Korrespondent,
ein profunder Sachkenner internationaler Politik und des Völkerrechts
Donnerstag, 15. Oktober, 19.00 h
Gewerkschaftshaus Freiburg, Großer Saal
Friedrichstraße 41- 43
Vom „Friedensprojekt“ zum globalen militärischen
Player? Zur Verantwortung Europas in der Welt
Das Credo deutscher und europäischer Politik lautet vermehrt,
Verantwortung in der Welt übernehmen. Gemeint ist fast immer,
mehr militärisch aufrüsten und stärker militärisch präsent sein, um
in Konflikten intervenieren zu können etc. Wäre dies eine
verantwortliche Politik? Wie sehen die Ergebnisse der Versuche
„Verantwortung übernehmen“ bisher aus?
Welche Ziele und Strategien werden verfolgt? Und: Wie kann
„Verantwortung in der Welt übernehmen“ in Zukunft aussehen und
entwickelt werden?
Nach dem Vortrag schließt sich eine Diskussion an.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf 50 Personen begrenzt und es besteht eine
Maskenpflicht. Online email-Anmeldungen sind erwünscht und haben Vorrang. Anmeldungen bitte
an: freiburg@dfg-vk.de

Vi.S.d. P. Winfried Cordi Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Freiburg Stühlingerstr. 7,79106 Freiburg

ANTIKRIEGSTAG 2020 in Freiburg

Kranz_1-9-20

Aufruf PDFaufruf_1.Sept.2020

Dienstag, 1. September, 2020

Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus

Ecke Rotteckring und Rathausgasse

-Beginn um 17.30h
-Begrüßung und Moderation (DGB)
-Drei Redebeiträge von jeweils 5 Minuten (DGB, FFF, VVN-BdA)
-Musik und Gesang Wolfgang Gerbig Friedenslieder
-Gemeinsames Bukett der drei Hauptveranstalter nach Absprache
-Abschluss 18.15H

Anschließend  Friedensspaziergang vom Mahnmal zum Europaplatz, dem sogenannten Siegesdenkmal.
Zwei kurze Redebeiträge von Seebrücke und Die Linke
Bettlerchor mit Liedern
Ende 18.45h

 

AUFRUF:

 

Antikriegstag 2020

Gedenken am Mahnmal gegen Faschismus und Krieg,

Rotteckring, 1. September 2020, 17.30 h

Zum Vergessen? Zu lange her?

Vor 81 Jahren der Beginn des

2. Weltkrieges am 1. September 1939

Nur wer vergißt, wie dieser Krieg systematisch vorbereitet wurde und wer die Akteure waren, duldet die Zunahme des Rechtsradikalismus von heute und leugnet diese Gefahr.

Nach diesem grauenhaften 2. Weltkrieg war der Ruf sehr laut:

Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg “.

Die Geschichte hat uns eines Schlechteren belehrt:

Krieg ist ein Geschäft: Rüstungsexporte aus Deutschland erreichen 2019

acht Milliarden Euro.

Wo Waffen landen oder weiter verkauft werden, wird Krieg geführt, Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, viele werden verletzt, verstümmelt, getötet.

Die, die versuchen, sich zu retten, schaffen es teilweise in Länder, die sie nicht

oder nur ungern aufnehmen. Fluchtursachen sind vielfältig, aber immer ausgelöst durch Armut, Not und Gefahr.

Was kümmert das die derzeitigen Diktatoren der Welt?

Sie kündigen Verträge auf, die die internationale Sicherheit verbesserten und rüsten anstatt dessen auf. Atomares Wettrüsten ist angesagt.

Wir rufen auf:

Abrüsten statt Aufrüsten!

Sicherheit neu denken, denn Militäreinsätze, Kriege zerstören Sicherheit

Verteidigung neu denken, mit dem Einsatz gewaltfreier ziviler Konfliktlösungen

Flüchtenden Menschen eine Lebenschance geben

Eine andere Welt ist möglich

Diesen Aufruf unterstützen: DGB Ortsverband Freiburg, Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes VVN-BdA e.V., Freiburger Friedensforum, Seebrücke Freiburg

V.i.S.d.P. Freiburger Friedensforum, Uta Pfefferle, Stühlingerstr. 7, 79106 Freiburg

HIROSHIMA: 75. Jahrestag in Freiburg

Presse_75JahreAtombombenabwurf: PDF

Pressebericht mit Bild 14.08.2020

Aktionen gegen Atomwaffe In Freiburg

Freiburger Gruppen fordern Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages

Anlässlich des 75 Jahrestages des Abwurfs von US-Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki führten neun Freiburger Aktionsgruppen eine gemeinsame Mahnwache in der Freiburger Innenstadt durch, und stellten dabei auch die atomare Lieferkette vom Uranabbau bis zur Bombenherstellung anschaulich dar.

Zudem finanzierten diese Gruppen, bestehend aus der Anti-Atom-Gruppe Freiburg, Freiburger Friedensforum, DFG/VK Freiburg, Rüstungsinformationsbüro RIB e.V. Freiburg, ICAN Hochschulgruppe Freiburg, Pax Christi Freiburg, Attac Freiburg, IPPNW Freiburg, Greenpeace Freiburg, AWC Freiburg sowie der Verein Fukushima-Nie-Vergessen, im Rahmen einer bundesweite Plakatkampagne drei große Mahnplakate in Freiburg. Vertreterinnen dieser Gruppe postierten sich unter dem Plakat an Gleis 8 des Hauptbahnhofes. ( siehe Bild, extra auch als Anlage ). Sie fordern die Unterzeichnung eines Atomwaffenverbotsvertrages, dem bereits 81 Staaten zugestimmt haben, durch der Bundesrepublik sowie den Abzug amerikanischer Atomwaffen aus Büchel.

 

Antikriegstag 2020

AUFRUF DES DEUTSCHEN GEWERKSCHAFTSBUNDES ZUM ANTIKRIEGSTAG: 1. SEPTEMBER
2020

NIE WIEDER KRIEG! IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN STATT AUFRÜSTEN!

Für uns Gewerkschaften ist der Antikriegstag 2020 ein besonderer Tag
der Mahnung und des Erinnerns. Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die
Befreiung Europas und der Welt vom Faschismus jähren sich zum 75. Mal.
Mit seinem Überfall auf Polen riss Nazi-Deutschland 1939 die Welt in
den Abgrund eines bestialischen Krieges, der unermessliches Leid über
die Menschen brachte und 60 Millionen Tote forderte. 75 Jahre nach
Kriegsende liegt es an uns, die Erinnerung an diese zahllosen Toten
wachzuhalten und der Millionen von Holocaust-Opfern zu gedenken, die von
den Nazis ermordet wurden. Und wir müssen die Erinnerung daran
wachhalten, dass Deutschland angesichts der Menschheitsverbrechen der
Nazis besondere Verantwortung für den Frieden trägt. Nie wieder Krieg!
Nie wieder Faschismus! So lautet unumstößlich die Lehre, die wir
Gewerkschaften aus der Geschichte gezogen haben – und für die wir uns
heute wieder mit all unserer Kraft stark machen müssen.

Wir erleben derzeit den internationalen Abgesang auf eine Politik der
Abrüstung, Entspannung und Zusammenarbeit und auf eine neue
multilaterale Weltordnung, die wir nach dem Fall des Eisernen Vorhangs
erhofft hatten. Stattdessen leben wir in einer Welt, die immer stärker
aus den Fugen gerät. Nationalismus und Militarismus greifen wieder um
sich und setzen eine neue Spirale der Aufrüstung in Gang. 75 Jahre nach
dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki im August 1945
erreicht der nukleare Rüstungswettlauf ungeahnte Ausmaße. Alle neun
Atommächte stecken Unsummen in die Modernisierung ihrer Nukleararsenale
und Anfang des nächsten Jahres könnte mit dem russisch-amerikanischen
„New Start“-Vertrag das letzte verbliebene Rüstungskontrollregime
für Atomwaffen auslaufen. Auch deshalb ist es nicht hinnehmbar, dass
die deutsche Bundesregierung sich weiterhin weigert, den UN-Vertrag
über das Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen.

Welche Dimensionen das Wettrüsten inzwischen erreicht hat, zeigen die
aktuellen Zahlen. Die globalen Rüstungsausgaben belaufen sich
inzwischen auf 2 Billionen US-Dollar. Die deutsche Bundesregierung
spielt dabei eine unrühmliche Vorreiterrolle. Deutschland ist nicht nur
viertgrößter Rüstungsexporteur weltweit, sondern ist bei den Ländern
mit den meisten Rüstungsausgaben auf den siebten Platz vorgerückt.
Wenn die Bundesregierung die NATO-Zielvorgabe erfüllen würde, zwei
Prozent des deutschen BIP für Verteidigung auszugeben, so könnte dies
eine weitere Erhöhung des Wehretats um mehr als 20 Milliarden Euro
bedeuten.

Die Corona-Krise führt drastisch vor Augen, wie verantwortungslos diese
Geldverschwendung ist. Besonders deutlich zeigt sich dies im Globalen
Süden. So sind etwa in vielen Ländern Lateinamerikas große
Bevölkerungsteile schutzlos dem Virus ausgesetzt, weil es an einer
flächendeckenden Gesundheitsversorgung fehlt und die dortige
Zwei-Klassen-Medizin Angehörige der Ober- und Mittelschicht
privilegiert. Gleichzeitig sind die Rüstungsausgaben in der Region in
jüngster Zeit stark angestiegen – Geld, das für den dringend
nötigen Ausbau der Gesundheits- und Sozialsysteme fehlt. Aber auch im
Falle Deutschlands legt die Corona-Krise schonungslos offen, wie
gravierend die Fehlverteilung öffentlicher Mittel ist. Im
Bundeshaushalt 2020 waren ursprünglich 12 Prozent der Ausgaben für den
Verteidigungsetat vorgesehen, während nur ein Drittel davon in das
Gesundheitssystem fließen sollte.

Es ist höchste Zeit, das Ruder herumzureißen! Die Pandemie, der
Klimawandel, die Digitalisierung – all diese gewaltigen
Herausforderungen bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und
vergrößern die soziale Ungleichheit. Wir müssen gegensteuern! Dafür
sind neben einem starken und solide finanzierten Sozialstaat immense
öffentliche Investitionen nötig – in Gesundheit und Pflege, in unser
Bildungssystem, in eine sozial-ökologische Gestaltung der Energie- und
Verkehrswende, in die kommunale und digitale Infrastruktur und in den
sozialen Wohnungsbau. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich
endgültig von der Zwei-Prozent-Vorgabe der NATO zu lösen und die für
Rüstungsausgaben vorgesehenen Mittel in ein sozial gerechtes
Deutschland und Europa mit nachhaltigen Zukunftsper-spektiven zu
investieren.

Um dieser Forderung politischen Nachdruck zu verleihen, ruft der DGB als
Partner der Friedensinitiative „Abrüsten statt Aufrüsten“
(https://abruesten.jetzt) öffentlich dazu auf, sich am diesjährigen
Antikriegstag mit zahlreichen Aktionen zu beteiligen.

Willi van Ooyen

Hiroshima Tag in Freiburg am 6. August

75 Jahre Hiroshima und Nagasaki

Donnerstag, 6. August

15 – 18:30h

Rathausplatz

Unterstützende Gruppen:

Anti-Atom-Gruppe Freiburg, Attac Freiburg, AWC Weltbürgerverein Regionalgruppe Freiburg, DFG-VK Freiburg, Freiburger Friedensforum, Fukushima-nie-vergessen, Greenpeace Freiburg, Ican HSG Freiburg, IPPNW Freiburg, Pax Christi Freiburg, RüstungsInformationsBüro RIB e.V. Freiburg, u.a.

US-Manöver DEFENDER 2020 – Auf Kriegskurs gegen Russland

PDF: defender2seiten_20200223

Vortrag und Diskussion

mit Juergen Wagner, IMI e.V. Tuebingen

(Informationsstelle Militarisierung)

Mi., 4. März, 19.00 Uhr
Uni, KG III Hörsaal HS 3042

Mit dem US-Manöver DEFENDER 2020 mit NATO-Beteiligung wird eine aktive Kriegsführung gegen Russland geprobt. 37.000 Soldaten werden mit schwerem Gerät von Deutschland aus an die russische Grenze transportiert. 20.000 US-Soldaten mit voller Ausrüstung und Gerät werden dazu extra aus den USA eingeflogen. Deutschland unterstützt das US-Manöver und wirkt als Drehscheibe,Transitland und organisiert den Militärtransport nach Osten. Straßen, Brücken, Häfen, Eisenbahn werden fürs Militär mit EU-Milliarden nach Osten ausgebaut. Die USA machen ernst und proben ihre Kriegsfähigkeit und Tauglichkeit gegen Russland.

Quelle: Informationsstelle Militarisierung e.V. ,

Großmanöver Defender 2020

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